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Das bewusste Gestalten im Designprozess

Eine sehr wichtige Lernerfahrung für mich als Designerin war es, mir meine Designentscheidungen bewusst zu machen und zu hinterfragen. Wieso verschiebe ich gerade diese beiden Elemente auf diese Art und Weise? Weshalb wirkt diese Schrift im gesamten Design besser? Warum habe ich den Farbton angepasst? All diese getroffenen Designentscheidungen im Prozess passieren zu Beginn stark unbewusst. Man probiert aus, verschiebt, ändert, bis man zufrieden mit dem Design ist. Doch wie erkläre ich nun meinem Kunden, weshalb das Design so besonders ist? Und wie kann ich ihm meine Entscheidungen im Designprozess nachvollziehbar erklären? Es gelingt nur, wenn ich selbst meine Designentscheidungen im Prozess hinterfrage und bewusst mache.

Hinterfragen von Designentscheidungen

Durch das Hinterfragen von Entscheidungen im Designprozess findet man heraus, weshalb das Design schlussendlich besser aussieht und kann dieses neue Wissen auch bei zukünftigen Designprojekten anwenden. Man lernt bestehende Designprinzipien und -gesetze besser zu verstehen und lernt diese bewusster einzusetzen. Die Designs werden dadurch besser und fundierter.

Durch Fehler lernt man

Zu Beginn meiner Selbständigkeit arbeitete ich noch eher unbewusst an Designprojekten. Ich gestaltete Dinge, wie sie für mich Sinn ergaben und war auch stolz darauf. Die Kunden waren zufrieden. Doch nach einigen Jahren, als ich die Designs wieder betrachtete, merkte ich die vielen „Fehler“, die ich gemacht hatte und wie anders ich die Designs zu diesem späteren Zeitpunkt gestalten würde. Die Designentscheidungen damals waren eher ein Ausprobieren und Testen als bewusstes Gestalten. Mit der Zeit jedoch wurden meine Designentscheidungen bewusster, reflektierter und fundierter. Durch den Einsatz von gelernten Designprinzipien wurden meine Designs besser und ich konnte sie in weiterer Folge auch besser dem Kunden präsentieren. Meine Entscheidungen waren bewusst und ich konnte sie dadurch nachvollziehbar machen.

Jedes Element im Design hat eine Daseinsberechtigung

Meiner Meinung nach sollte es für alle Elemente eines Designs eine Daseinsberechtigung geben und daher auch eine Argumentation – für den Farbeinsatz, die gewählte Formensprache, die Typografie, die Positionierungen, die Ausrichtungen, etc. Würde jemand fragen, weshalb ein Element gerade so aussieht oder so platziert ist, sollte eine Begründung dafür folgen – die Designentscheidungen sollten nachvollziehbar werden. Es reicht also nicht zu sagen: „Ach, mir hat es irgendwie gut gefallen, deshalb habe ich es so gemacht.“ Vielleicht wurde es im Designprozess zwar intuitiv gemacht, aber zumeist liegt eine Erklärung dafür zugrunde.

Weiterentwicklung durch Bewusstmachen der eigenen Designentscheidungen als

Alles in allem finde ich, dass das Bewusstmachen der eigenen Designentscheidungen eine wesentliche Lernerfahrung in der Ausbildung von DesignerInnen sein sollte. Je früher damit begonnen wird, desto besser werden mMn. die eigene Designkompetenz und die eigenen Designs und umso besser können Designprozesse nachvollziehbar nach außen kommuniziert werden.

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Teresa Sposato, Bakk. MA

Teresa Sposato ist Designerin, Autorin, Lehrbeauftragte für Design und Design Thinking und vor alle dem: Problemlöserin und Ideengestalterin. Ihr Wissen aus Praxis und Theorie (akademische Ausbildungen in der Wirtschaft, dem Design und der Didaktik) setzt sie seit 2010 für den Erfolg ihrer Kund:innen ein.