Sposato Logo

Der Umgang mit Wissen und Informationen im Designprozess

Im Designprozess dreht sich fast alles um Wissen: Wissen wird benötigt, um kreative Gedanken zuzulassen. Kreative Gedanken erzeugen durch Verknüpfung und Assoziationen wiederum neues Wissen. Doch wie geht man mit Wissen und Informationen um?  Ein Teil dieses Wissens ist Vorwissen, welches wir ja bereits in unserem Gedächtnis gespeichert haben und abrufen. Doch ein Teil des Wissens ist neues Wissen, welches wir durch Informationen aus externen Quellen erfragen und aufnehmen. Im Designprozess wird Recherche betrieben, Interviews werden geführt oder auch Beobachtungen gemacht – all diese Maßnahmen lassen uns Informationen sammeln, die jetzt oder vielleicht erst später eine Bedeutung haben (werden).

Deshalb ist es wichtig, jede Information zuzulassen, anzunehmen, ohne sie zu werten und erst später wird sich herausstellen welchen Stellenwert für den gesamten Designprozess, also das Problem als auch die Lösung sie einnimmt.

Hier möchte ich nun ein paar Aspekte auflisten, die in einem Designprozess, aber, wenn man ehrlich ist, auch im alltäglichen Leben wichtig sind und zum kritischen Denken beitragen:

Informationen ohne Wertung annehmen

Befindet man sich in einem Designprozess, so benötigt man Informationen – über gewisse Themen, Personen, Sachverhalte, etc. Man bekommt diese Informationen durch diverse Methoden, wie beispielsweise einer Recherche, Interviews order auch durch Beobachtungen. Wichtig ist dabei, dass sämtliche Informationen angenommen werden, ohne diese zu filtern oder „auszumisten“. Denn man kann zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht wissen, welchen Wert diese Information insgesamt für mich oder für den Designprozess haben wird. Daher sollte man zuallererst alle Informationen ohne Wertung annehmen und aufnehmen. Erst später kann man durch Reflexion und durch in Beziehung setzen mit anderen Informationen für sich oder den Designprozess, jedoch nicht allgemein, werten und Schlüsse ziehen.

Informationen hinterfragen

Bekommt man Informationen, so ist es wichtig diese ständig weiter zu hinterfragen und dadurch in die Tiefe zu gehen, um diese zumeist komplexen Sachverhalte möglichst in ihrer Ganzheit zu verstehen. Nur wenn man sie versteht, kann man in weiterer Folge diese Informationen in Beziehungen zueinander setzen, analysieren und verknüpfen. Dabei hilft der Austausch mit anderen Menschen, da jeder Mensch eine andere Perspektive einnimmt, Dinge anders sieht und dadurch wiederum andere Fragen stellt. Es gelingt somit wahrscheinlich besser, Dinge viel weiter in die Tiefe zu hinterfragen, als es alleine möglich wäre.

Informationen analysieren

Wurden die Informationen hinterfragt und versucht, sie in ihrer Gesamtheit zu verstehen, so bedarf es natürlich auch einer Analyse ihrer Bedeutung für den Designprozess bzw. für das zu erschaffende Design. Haben diese Informationen eine besondere Relevanz und wenn ja, in welchem Kontext? Stehen diese Informationen in einer starken Beziehung zu anderen Informationen und ergeben sie vielleicht ein Muster, welches für das Design von Relevanz ist? Die Informationen müssen im Kontext des zu kreierenden Designs analysiert und dementsprechend zu diesem Zeitpunkt in Hinblick auf ihre Relevanz für das Problem und die Lösung bewertet werden.

Informationen zusammenführen zu neuem Wissen

Wurden die Informationen analysiert, bewertet und in Beziehung zueinander betrachtet, so ist es schlussendlich wichtig, die erlangten Erkenntnisse zu neuem Wissen zusammenzufassen. Dieses neue Wissen entsteht durch das Zusammenführen relevanter Information aus dem Designprozess als auch des Vorwissens und bildet eine essentielle Grundlage für das zu erschaffende Design. Dieses neue Wissen trägt einerseits Erkenntnisse über das zugrundeliegende Problem, die Herausforderung und andererseits über das dafür geschaffene Design. Es macht den Designprozess nachvollziehbar und für externe Personen verständlich.

Teresa Sposato, Bakk. MA

Teresa Sposato, Bakk. MA

Teresa Sposato ist Designerin, Autorin, Lehrbeauftragte für Design und Design Thinking und vor alle dem: Problemlöserin und Ideengestalterin. Ihr Wissen aus Praxis und Theorie (akademische Ausbildungen in der Wirtschaft, dem Design und der Didaktik) setzt sie seit 2010 für den Erfolg ihrer Kund:innen ein.